Einige bisherige Beiträge hatten schon SOTA zum Thema - so auch dieser Post. Es geht grob um die Schnittmenge von Wandern, Funken und Softwareentwicklung und gipfelt in der Frage: "Wie werden die geloggten QSOs von SOTA Aktivitäten zu individuellen QSL-Karten für jede Aktivierung?"
Mein "Workflow" ließe sich in etwa so abbilden:
Im Prinzip besteht der Workflow aus wenigen großen Schritten:
SOTA Gipfel erklimmen, Funken und QSOs loggen
Bei SOTA-Aktivierungen logge ich entweder mit Papier und Bleistift oder neuerdings mit dem Logger PoLo (Portable Logger) am Smartphone.
Nach dem Eintragen aller QSOs in der App kann eine ADIF-Datei exportiert werden.
Diese wird anschließend mithilfe des sota-log-processors
ins CSV-Format konvertiert, um danach in Richtung QSL-Karte weiterverarbeitet zu werden:
sota-log-processor adif-csv "sota_qso_example.adi" "sota_qso_example.csv"
Wenn Papier und Bleistift zum Einsatz kommt, werden die QSOs im SOTA CSV Log Editor nachgetragen und abgespeichert. Die fertige CSV-Datei kann nun auch gleich für den Upload bei SOTAdata verwendet werden.
QSOs bei SOTAdata hochladen und ins Log-Programm übernehmen
Die resultierende CSV-Datei aus dem vorhergehenden Schritt kann nun einerseits bei SOTAdata hochgeladen werden, damit alle QSOs in der SOTA-Datenbank landen.
Weiters können die Daten auch zum Import ins Log-Programm verwendet werden. Manche Programme unterstützen nur das ADIF-Format - dabei kann der Export von PoLo direkt verwendet werden oder aber beim SOTA CSV Log Editor ein zusätzlicher Export im ADIF-Format angestossen werden.
QSOs aufbereiten für QSL-Karten
Nun wird mit dem sota-log-processors
die bereits bestehende CSV-Datei noch um nützliche Informationen für die QSL-Karten ergänzt.
Das wären zum Beispiel der Name und Seehöhe des Gipfels, die Distanz zwischen 2 Gipfeln bei Summit-2-Summit QSOs oder auch die Plausibilitätsprüfung von Referenz oder Vornamen.
Auch wird die Filterung von Callsigns, für die keine QSL-Karten erstellt werden sollen, angeboten aber auch die Gruppierung, bei mehreren QSOs mit derselben Station, oder die Sortierung realisiert.
Ein typischer Aufruf zum Anreichern mit zusätzlichen Daten schaut so aus:
sota-log-processor enrich "sota_qso_example.csv" "sota_qso_example_qsl.csv"
QSL-Karten erstellen
Nun kommt der grafische Teil: das Gestalten der QSL-Karte. Für diese Aufgabe hat sich die Software Affinity Publisher 2 bewährt. Sie ist in der Bedienung ähnlich zu Adobe Indesign jedoch wesentlich günstiger. Und der ganze Funktionsumfang wird für eine simple QSL-Karte ja sowieso nicht ausgeschöpft.
Für wiederkehrende Elemente - wie das Logo, den Titel oder die Details des QSOs - habe ich mir eine Vorlage zusammengebaut.
Dieses Template ist darauf ausgelegt Zeit bei der Bearbeitung zu sparen und so viele Daten wie möglich aus dem CSV zu übernehmen.
Affinity bietet für solche Zwecke die Funktion Datenzusammenführung an. Deswegen sind in auf Vorder- und Rückseite auch Platzhalter eingetragen, die erst später befüllt werden.
Die Platzhalter sind nach dem Schema <
+ Name der Spalte im CSV
+ >
aufgebaut.
Für die Bilder auf Vorder- und Rückseite verwende ich jeweils Bilder der jeweiligen Aktivierung.
Auch auf der Rückseite werden Platzhalter für die Daten des QSO verwendet.
Da es vorkommen kann mit einer Station auf unterschiedlichen Bändern eine Verbindung zu haben, gibt es in der Vorlage zwei Zeilen für die Einträge.
Sollte es nötig sein, dass mehr als zwei Zeilen befüllt werden müssen, werden zwei oder mehr QSL-Karten mit jeweils zwei Zeilen erstellt.
Dieses Aufsplitten erfolgt bereits im sota-log-processor
Skript.
Einige Dinge - wie Callsign, Adresse, E-Mail oder etwa Locator - sind natürlich noch selber im Template anzupassen. Stichwort dafür: "Master-Seiten"
Über Fenster
> Assistent zur Datenzusammenführung
gelangt man nun zur Datenzusammenführung
und kann dort die CSV-Datei laden.
Dort kann man auch die Vorschau mit Datensatz
aktivieren.
Wenn in der Vorschau alles in Ordnung ist, kann in der Datenzusammenführung
dann mit Erstellen
ein neues Affinity Publisher Dokument erstellt werden, dass alle QSL-Karten als einzelne Seiten enthält.
Dieses Dokument kann nun per Datei
> Exportieren…
als PDF exportiert werden.
Vor dem Export können noch die Export-Einstellungen bearbeitet werden - dabei haben sich als hilfreich erwiesen:
-
Rastern mit DPI: 300
-
Inklusive Anschnittbereiche
-
Inklusive Druckmarken
-
Inklusive Schnittmarken
-
Das so erstellte PDF-Dokument könnte dann so aussehen:
QSL-Karten drucken und finalisieren
Dann bleibt eigentlich nur mehr der beidseitige Druck (auf 200g/m2 Papier) und das Zuschneiden mithilfe der Schnittmarken.
Zu guter Letzt noch ausfüllen der Checkboxen mit "✗" (wo notwendig) und Anbringen des Namens im dafür vorgesehenen Feld. Das verleiht der bisher höchst digitalen Karte noch eine persönliche Note.
Mithilfe der beschriebenen Methode sind auch schon einige QSL-Karten entstanden:
Das QSL-Karten Template kann man hier (Version 1) herunterladen.
PS: Sollte Interesse am sota-log-processor
bestehen, bitte mich einfach anschreiben (siehe Kontakt)